Was Du über das Arbeitszeugnis wissen solltest

Ein Arbeitszeugnis kann zu verschiedenen Anlässen ausgestellt werden. Beispiele dafür sind die Beendigung eines Praktikums, ein Jobwechsel, eine bevorstehende Beförderung oder eben ganz allgemein, wenn ein Arbeitsvertrag ausläuft.

Es gibt jedoch grundlegende Aspekte, die Du über das Thema wissen solltest:

Hat jeder Anspruch auf ein Arbeitszeugnis?

Ja, jeder hat einen gesetzlichen Anspruch darauf und sollte sich auch ein Arbeitszeugnis in Papierform, also kein Digitales, ausstellen lassen.

Den genauen Wortlaut der Pflicht zur Zeugniserteilung findest Du unter: https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__630.html#:~:text=%C2%A7%20630%20Pflicht%20zur%20Zeugniserteilung,F%C3%BChrung%20im%20Dienst%20zu%20erstrecken.

Welche Arten von Arbeitszeugnissen gibt es und was muss ich beachten?

Die 4 grundlegendsten Arten sind

  • das einfache Arbeitszeugnis
  • das qualifizierte Arbeitszeugnis
  • das Zwischenzeugnis
  • das Endzeugnis

Die Inhalte dieser 4 Typen sind sich im Großen und Ganzen sehr ähnlich. Diese beinhalten meistens

  • den Namen der Arbeitskraft
  • die Berufsbezeichnung
  • die Tätigkeitsbeschreibung
  • die Dauer des Arbeitsverhältnisses
  • die Beurteilung der Leistung
  • erworbene und verfügbare Fertigkeiten
  • Dein Sozialverhalten
  • eine Schlussformel

Beachte:

  1. Ausgenommen ist hier jedoch das „einfache Arbeitszeugnis“. In diesem sind meistens die Beurteilung der Leistung sowie das Sozialverhalten nicht mit inbegriffen.
  2. Bei einem Endzeugnis sollte darauf geachtet werden, dass das angegebene Datum mit dem der Beendigung des Arbeitsverhältnisses übereinstimmt und es nicht schlechter als das Zwischenzeugnis sein darf.
  3. Du solltest außerdem wissen, dass Du darüber entscheiden darfst, ob Du ein „einfaches -“ oder „qualifiziertes Arbeitszeugnis“ ausgestellt haben möchtest. Ein „einfaches Arbeitszeugnis“ empfiehlt sich nur, wenn Du eine relativ kurze Zeit im Unternehmen tätig warst oder Bedenken hast eine schlechte Beurteilung zu erhalten. Ansonsten kommt ein „qualifiziertes Arbeitszeugnis“ meist besser an.
  4. Der Inhalt muss neutral gehalten werden, beziehungsweise er darf beispielsweise keine persönlichen Informationen, wie über Deinen Gesundheitszustand oder generell negative Ereignisse, beinhalten!

Schwierige Interpretation?

Wenn Du schon einmal ein Arbeitszeugnis erhalten hast oder eins das erste Mal in der Hand hältst, dann hast Du Dich sicher gefragt, ob dieses positiv oder negativ ist. Verständlich, denn ein Arbeitszeugnis hat bestimmte Richtlinien, die es erfüllen muss und klingt meistens daher positiv. Deswegen ist Vorsicht geboten! Untersuche das Schreiben auf Temporaladverbien wie „meist“, „immer“ oder „jederzeit“ und auf qualifizierende Adjektive wie „zielstrebig“ oder „einsatzfreudig“. Diese Wörter stehen meistens für ein gutes Arbeitszeugnis. Wenn Du trotz alle dem immer noch unsicher bist, wie Du es interpretieren sollst, frag bei Deinen Arbeitgeber*innen nach. Schließlich ist das Arbeitszeugnis ausschlaggebend für Deinen weiteren beruflichen Werdeweg.

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